Der „Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten“ am 12. Februar verdeutlicht uns alljährlich die Unmenschlichkeit im Umgang mit Minderjährigen als „Krieger“. Wenn sich Konflikte nicht vermeiden lassen, dann wenigstens der Einsatz von Kindern. Bildung bietet hierfür den Schlüssel, erklären Axel Schäfer und Michaela Engelmeier.
„Durch die extremen Gewalterfahrungen, denen Kinder in Krisen und bewaffneten Konflikten ausgesetzt sind, werden sie sehr häufig schwer traumatisiert. Zugleich mangelt es ihnen an einem Wertesystem und an Halt in der Gesellschaft. Die Entwicklungszusammenarbeit mit den betroffenen Kooperationsländern hat die Aufgabe, mit gezielten Maßnahmen die Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten zu fördern und gleichzeitig jenen Kindern eine Zukunft zu schaffen, die Opfer oder Zeugen von Gewalt wurden. Um den Kindern eine langfristige Perspektive zu geben, ist es Voraussetzung, dass sie Zugang zur Grundbildung und eine Qualifizierung für den Arbeitsmarkt erhalten.
Rund 250.000 Kinder werden in mindestens 17 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika von bewaffneten Gruppen als Soldaten ausgebildet, davon sind etwa ein Drittel Mädchen. Gruppen wie der IS locken sie mit falschen Versprechungen oder sie geraten unter Druck, weil mit Mord an Familienangehörigen gedroht wird. In Krisengebieten bietet Bildung einen Ausweg, damit den Kindern eine Perspektive aufgezeigt wird.
Ein weiteres wichtiges Instrument, die Rekrutierung von Kindern als Soldaten zu verhindern, ist die Geburtenregistrierung. Denn wer offiziell registriert ist, kann nicht so einfach verschwinden. Und den Kindern, die dennoch als Soldaten eingesetzt wurden, bieten Hilfsprogramme später eine Chance, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Solch Projekte müssen wir weiter fördern.“