Weltweit hungern 800 Millionen Menschen. Der Welthungertag am 16. Oktober ist Anlass, auf das Schicksal der Betroffenen aufmerksam zu machen. Dabei stellt der Welthunger-Index 2015 einen engen Zusammenhang zwischen bewaffneten Konflikten und Hunger dar, erklären Axel Schäfer und Sascha Raabe.
„Das Recht auf Nahrung ist das am häufigsten verletzte Menschenrecht. Noch immer leiden 800 Millionen Menschen auf der Welt an Hunger, sterben jährlich mehr als drei Millionen Kinder bis zu fünf Jahren an Unter- oder Mangelernährung, während andernorts die Zivilisationskrankheiten Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck immer mehr um sich greifen. Trotz der in den letzten Jahren erzielten Erfolge im Kampf gegen Hunger und Armut sind die neuesten Zahlen alarmierend und anlässlich des Welthungertages Mahnung genug, den Kampf entschlossen weiterzuführen. Wir müssen alles daran setzen, entsprechend der neuen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bis spätestens 2030 Hunger und extreme Armut endgültig zu überwinden.
Hunger wird oftmals durch bewaffnete Konflikte ausgelöst. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Welthunger-Index, den die Deutsche Welthungerhilfe in dieser Woche präsentiert hat. Konflikte führen zu einem Zusammenbruch der Versorgung und erschweren Hilfsorganisationen den Zugang zu den Betroffenen. Wer Krieg vermeidet, verhindert einen der größten Hungerverursacher. Durch die Förderung guter Regierungsführung, eine gerechte Handelspolitik und ein Mehr an Verteilungsgerechtigkeit wollen wir Konflikte um knappe Ressourcen verhindern.
Hunger und Krieg sind auch die häufigsten Fluchtursachen. Nur wenn es gelingt, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern, also eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen und für anständig bezahlte Jobs, faire Arbeitsbedingungen, eine gute Gesundheitsversorgung und Bildung zu sorgen, wird es möglich sein, Fluchtbewegungen einzudämmen. Der Kampf gegen den Hunger in der Welt – er geht uns alle an.“