Zum Welternährungstag am 16. Oktober gibt es Positives zu berichten: Die Zahl der hungernden Menschen weltweit ist zurückgegangen Doch die weltweiten Krisen und der Anstieg von Lebensmittelpreisen bedrohen diesen positiven Trend, erklären Axel Schäfer und Sascha Raabe.
„Noch immer leiden 805 Millionen Menschen auf der Erde Hunger, alle zehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an Unterernährung. Damit ist das Recht auf Nahrung das auf der Welt am häufigsten verletzte Menschenrecht. Das werden wir niemals akzeptieren. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 Hunger und extreme Armut endgültig zu überwinden.
Dafür müssen wir gemeinsam mit unseren internationalen Partnern unsere bisherigen Anstrengungen weiter intensivieren. Angesichts aktueller Flüchtlings- und Hungerkrisen, etwa in Syrien oder dem Südsudan, und einer steigenden Weltbevölkerung dürfen die erkennbaren Erfolge im Kampf gegen Hunger und Armut nicht zunichte gemacht werden. Neben humanitären Hilfsmaßnahmen ist es zentrale Aufgabe unserer Entwicklungspolitik, die notwendigen Mittel für eine langfristig angelegte Zusammenarbeit bereitzustellen und diese effektiv für die Ernährungssicherung im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe einzusetzen. Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit zur Überwindung von Hunger heißt für uns unter anderem verstärkte Förderung der ländlichen Entwicklung, einhergehend mit dem Aufbau von Bildungs-, Gesundheits- und sozialen Sicherungssystemen, die Beendigung unverantwortlicher Spekulationen mit Nahrungsmitteln, Schutz der Kleinbauern vor „landgrabbing“ und der gerechte Zugang zu Land, Wasser und Saatgut.
Der Hunger auf der Welt ist in erster Linie ein Verteilungsproblem. Schon jetzt wird genügend produziert, damit niemand hungern müsste. Ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel geht verloren oder wird verschwendet. Es muss uns gelingen, durch mehr Verteilungsgerechtigkeit, durch den fairen Zugang zu Wasser und Boden für die Ärmsten, aber auch durch die Vermeidung von Verschwendung hierzulande und ein Umdenken in unserem eigenen Konsumverhalten, die Versorgung aller zu gewährleisten. Damit die Welt zukünftig gerechter is(s)t.„